VJETRENICA-HÖHLE
Ausgedehnte Höhle mit einer Länge von 7.014 m, die zweitgrößte unterirdische Biodiversität der Welt.
Diese Höhle (Špilja Vjetrenica) ist die größte in Bosnien und Herzegowina: Sie ist 7.014 m lang, wobei ein 600 m langer Abschnitt für Führungen eingerichtet wurde. Ihren Namen "Windmühle"(vjetrenica) verdankt sie den kalten Luftströmen, die während der warmen Jahreszeiten am Eingang wehen. Ein natürliches Phänomen, das die Innentemperatur reguliert, sodass sie im Durchschnitt bei 11,6 °C bleibt. Im Sommer ist es übrigens ratsam, sich im Inneren gut zu bedecken, da der Temperaturschock sehr heftig sein kann. Seit 2004 steht die Vjetrenica wegen ihres Karst- und Höhlenreichtums auf der Liste der UNESCO. Sie ist die zweitreichste Höhle der Welt, was die unterirdische Biodiversität angeht, mit etwa 200 dokumentierten Arten, von denen die Hälfte nur in Höhlen lebt und 37 zum ersten Mal in dieser Höhle beobachtet wurden. Die Vjetrenica wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. von Plinius dem Älteren in seiner Naturalis Historia beschrieben und diente Tieren und Menschen seit Urzeiten als Unterschlupf. So wurden hier acht versteinerte Tierskelette gefunden, darunter die eines Bären und eines Leoparden, während der Eingang mit spätmittelalterlichen Schnitzereien geschmückt ist.
Fischmensch. Die Höhle wurde erstmals zwischen 1912 und 1914 von dem tschechischen Prähistoriker und Höhlenforscher Karel Absolon (1877-1960) erforscht und wird auch heute noch von wissenschaftlichen Missionen besucht. Man geht davon aus, dass sie einst bis zur Adria reichte und durch einen Erdrutsch zugeschüttet wurde. Die Vjetrenica wurde ab 1964 für Touristen geöffnet und war damals auf einer Länge von 1700 m zugänglich. Die Anlagen und Stalaktiten wurden jedoch im letzten Krieg von bosnisch-serbischen Streitkräften zerstört. Nach Minenräumung und Aufräumarbeiten wurde die Höhle 2010 wieder für Besucher geöffnet. Derzeit ist sie auf einer Länge von 600 m mit Schutzvorrichtungen, Treppen und Beleuchtung ausgestattet. So kann man den beeindruckenden Saal der "Goldenen Kammer" (Zlatna Dvorana) entdecken oder die Stalagmiten von Tursko Groblje ("Türkischer Friedhof"), die an nişans (osmanische Gräber) erinnern. Der Rundgang endet in der Halle Hajdučki Stol ("Räubertisch"), wo Kalksteinformationen die Form eines Tisches und von Stühlen angenommen haben. Im Wasser sollte man nach dem Proteus anguinus Ausschau halten, einem Salamander, der wegen seiner abgeschabten Haut auch "Fischmensch" genannt wird. Auf dem Hinweg ist der Besuch etwas enttäuschend, auf dem Rückweg zeigen sich die Volumen und Formen deutlich beeindruckender.
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Meinungen der Mitglieder zu VJETRENICA-HÖHLE
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