BILE-SEEĆA

Der 33 km2 große künstliche See (Bilećko Jezero/Билећко Језеро) ist nach dem Buško-See bei Livno in Tropolje der zweitgrößte See in Bosnien und Herzegowina. Er entstand zwischen 1964 und 1968 am Fluss Trebišnjica mit dem Bau des Grančarevo-Staudamms, dem höchsten des Landes (124 m Höhe), der das Wasserkraftwerk Trebinje-1 (180 MW) speist. Der See verläuft im Osten entlang der Grenze zu Montenegro und hat eine Länge von 18 km bei einer maximalen Breite von 4 km und einer Tiefe von bis zu 104 m. Bei der Flutung des Sees wurden mehrere Dörfer verschüttet. Zwei mittelalterliche serbisch-orthodoxe Klöster mit Fresken wurden 1965 in einer sehr kostspieligen Aktion verlegt: Das Kloster Dobrićevo (13. Jh.) wurde am Westufer des Sees wieder aufgestellt; das Kloster Kosijerevo (14. Jh.) befindet sich nun am Ostufer in Montenegro in der Nähe des Dorfes Petrovići. In der Nähe von Petrovići befindet sich auch die archäologische Stätte Crvena Stijena ("roter Fels"), wo Spuren menschlicher Besiedlung aus der Zeit vor 180.000 Jahren freigelegt wurden (siehe Petit Futé Reiseführer Montenegro). Im nördlichen Teil, in der Nähe der Festung Drakuljica, gibt es einen Strand mit einer Bar. Im mittleren Teil befindet sich die kleine Insel Bobotova Glavica, ein ehemaliger Festungshügel aus dem 14. Jahrhundert, der bei höchstem Wasserstand des Sees nur wenig aus dem Wasser ragt. Seit 1998 befindet sich auf der kleinen Insel eine serbisch-orthodoxe Kapelle.