MUSÉE MATHURIN MÉHEUT

Dieses Museum, das dem populärsten bretonischen Maler gewidmet ist, zog im Juni 2022 in einen der Ställe des Gestüts um. Ein neues, modernes und sehr gut gestaltetes Schmuckkästchen, um die Vielfalt und Qualität des Werks dieses Kindes des Landes besser zur Geltung zu bringen. Der 1882 als Sohn eines Handwerkers und einer Gastwirtin aus Lamballais geborene, äußerst produktive und wissbegierige Künstler war zugleich Maler, Graveur, Zeichner und Dekorateur. Sein Werk ist von einem dokumentarischen Aspekt geprägt, mit einem Talent für das Einfangen des Augenblicks und einer Sensibilität für Details. Mathurin Méheut wurde zunächst durch seine Arbeit über die Meeresfauna und -flora bekannt, die er während eines Gründungsaufenthalts an der meeresbiologischen Station in Roscoff zwischen 1910 und 1912 leistete. Er blickte auch nach Japan und zeichnete den Alltag der Soldaten an der Front während des Ersten Weltkriegs. Als er über vier Jahre lang mobilisiert wurde, schickte er seiner Frau fast tausend illustrierte Briefe. Ein fast ethnografischer Ansatz, den er auch auf die Bretagne anwandte: Er schilderte die Arbeit der Fischer und Handwerker, kollektive Ereignisse wie die Pardons... Ein wertvolles und treffendes Zeugnis über die Region, die damals zwischen Traditionen und Modernisierung schwankte. Méheut arbeitete auch mit den Henriot-Fayencerien in Quimper zusammen, dekorierte Passagierschiffe, illustrierte Bücher... Der semi-permanente Rundgang endet mit der Entdeckung des meisterhaften Wandteppichs La Mer, einem 6 mal 4 Meter großen Stück. Die thematische Ausstellung hingegen wird jedes Jahr neu gestaltet. Ein berührender und lehrreicher Besuch, der sehr zu empfehlen ist.