MUSÉE DE LA MÉMOIRE - CAMP DU RÉCÉBÉDOU

Das 2003 von Elie Wiesel eingeweihte Museum erinnert daran, dass diese ehemalige Siedlung, die 1939 für die Arbeiterfamilien der Poudreries nationales de Toulouse errichtet wurde, ab 1940 als Aufnahme- und Unterbringungszentrum für republikanische Flüchtlinge aus dem spanischen Bürgerkrieg diente. Nach demselben Verfahren wie andere Lager in Frankreich nahm es später Menschen aus Belgien und Nordfrankreich auf, die vor dem Nationalsozialismus flohen, sowie ausländische Juden nach der Verabschiedung des Anti-Juden-Gesetzes vom 4. Oktober 1940. Ab 1941 änderte das Lager seine Zweckbestimmung und wurde zu einem Krankenhauslager, in dem kriegsbeschädigte spanische Republikaner sowie kranke oder alte deutsche Juden aus dem Lager Gurs untergebracht wurden. Die Räumlichkeiten erinnerten jedoch eher an ein Sterbehaus ...

1942 wurde das Lager in den Plan für die Endlösung aufgenommen. Der Erzbischof von Toulouse protestierte dagegen: Das Lager wurde bereits im September 1942 geschlossen. Die ständige Sammlung des Museums erzählt diese Geschichte anhand von Dokumentenbeständen, Fotos aus der Zeit und Rekonstruktionen, die den Alltag der Internierten nachvollziehbar machen. Auf dem Friedhof der Stadt befindet sich ein Feld, auf dem die Gräber der im Lager Verstorbenen gesammelt werden, sowie ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Stele in der Nähe des Bahnhofs von Portet-Saint-Simon erinnert daran, dass dieser für die Internierten von Récébédou und Noé (30 km entfernt) als Ausgangspunkt zu den Todeslagern diente.