CABINET DES MONNAIES ET DES MÉDAILLES

In den Archiven von Marseille befindet sich das Münz- und Medaillenkabinett, das seit 2003 das Gütesiegel "Musée de France" trägt. Dieses Münzkabinett bietet eine Auswahl an Münzen, die die Produktion der Münzstätte von Marseille und der Münzstätten der Provence (vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis 1857) erklären, sowie eine Sammlung, die 6 Jahrhunderte Medaillen in der Provence nachzeichnet. Insgesamt werden so mehr als 40.000 Stücke präsentiert. Sie sind aus Kupfer, Silber, Bronze oder Gold und erzählen die Geschichte der Stadt, von der Ankunft der Phokäer bis zum heutigen Marseille. Dieser numismatische Reichtum erklärt sich auch durch das Recht der Herrscher, ihre eigenen Münzen prägen zu lassen. Diese Konstante wird bis zu Franz^I. anhalten. Als die Provence an Frankreich angeschlossen wurde, wurde zum ersten Mal eine einheitliche Münze mit dem Profil des Königs auf einer Seite ausgegeben. Seitdem stellt die Währung eine hoheitliche Macht und ein hoheitliches Recht dar. Sie untermauert die Autorität desjenigen, der sie prägt. Marseille, das seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. Münzen prägt, wird zu einer dem Staat angegliederten Münzstätte. Nach mehreren Schließungen nahm sie ihre Tätigkeit von 1852 bis 1857 ein letztes Mal auf, bevor sie endgültig verschwand und damit 24 Jahrhunderte Münzprägung beendete. Das Kabinett wird von einer Bibliothek mit alten und wertvollen Werken begleitet, darunter die ersten Abhandlungen von Guillaume Budé (1514) und Georg Agricola (1550), eine schöne Sammlung französischer und ausländischer Zeitschriften (seit dem 19. Jahrhundert) sowie die neuesten wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema. Die 2005 eingerichtete Werkstatt für Metallrestaurierung ist ein Observatorium für das Verhalten von Münzsammlungen. Sie soll numismatische Objekte (Münzen, Medaillen, Jetons...) aus öffentlichen französischen Sammlungen restaurieren, die dies wünschen.