LA MAISON DU TIPE
Ganz oben auf dem Boulevard Eugène-Pierre befindet sich die ungewöhnlichste Fassade der Stadt. Das Gebäude dort stammt aus dem Jahr 1847 und ist das Werk des Baumeisters Dominique Turcan, der beim Wettbewerb der Architekturschule durchgefallen war. Da er seine Fähigkeiten und sein Talent auch ohne offiziellen Abschluss unter Beweis stellen wollte, entwarf er dieses Gebäude mit ziemlich erstaunlichen Skulpturen und Friesen. Wenn man nach oben schaut (was Hunderte von Passanten täglich nicht tun), entdeckt man unter den vielen Details der Skulpturen das schmollende Porträt des Mannes, der also nur den Status eines Maurers hatte. Direkt unter seinem Porträt befindet sich eine Karyatide, die sich weigert, ihre Rolle zu spielen, indem sie die Arme verschränkt und nicht wie üblich das gesamte Bauwerk stützt. Auf ironische Weise rechnete Turcan also mit dieser Fassade öffentlich ab und bezeichnete sich selbst, wie auf dem Giebel eingraviert, als "Tipe d'architecte, sachant tout faire même sans diplôme" (Architektenpfeife, die auch ohne Diplom alles kann). Sehenswert ist auch das Fries des Architekturateliers, das eine chaotische Szene mit handgreiflichen Engeln beschreibt. Dieses Gebäude ist an sich einzigartig und bleibt den Einwohnern von Marseille unbekannt. Es ist jedoch ein weltweit einzigartiger Fall dieser Art von nicht konformer Architektur, die man als fordernd oder anprangernd bezeichnen würde.
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Die Stärken dieser Einrichtung :
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Meinungen der Mitglieder zu LA MAISON DU TIPE
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