ABBAYE SAINT-MICHEL-DE-FRIGOLET

Im Herzen der Montagnette verlieren sich die Ursprünge des religiösen Lebens in Frigolet im Dunkel der Zeit. Im Jahr 1133 wird erstmals eine bereits gut gegründete Gemeinschaft von dreizehn weißen Kanonikern erwähnt. Ihre Aufgabe bestand darin, das Heiligtum der Jungfrau Maria zu betreuen, die hier damals unter dem Titel Notre-Dame de Frigolet verehrt wurde. ^Jahrhundert erlebte das Kloster eine große Ausstrahlung, die sich in den Gebäuden, die renoviert wurden (das Kapitel und die angrenzenden Räume), sowie in der prächtigen Ausstattung der Kapelle Notre-Dame du Bon Remède zeigte. Die Ordensleute werden von der Französischen Revolution vertrieben, einer der Patres wird zu dieser Zeit hingerichtet, und das Kloster wird verkauft. Für einige Zeit wird dort ein Internat eingerichtet. Der junge Frédéric Mistral begann dort seine Studien. 1858 kaufte Pater Jean-Baptiste Boulbon, der Restaurator des Prämonstratenserordens, auf Anraten des heiligen Pfarrers von Ars das ehemalige Priorat Saint-Michel. Im Jahr 1866 wurde die neugotische Kirche der Abtei geweiht. 1880 wurden die Prämonstratenser von der Armee vertrieben und in England vom Herzog von Norfolk in Storrington in Sussex aufgenommen. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich wurden sie 1903 durch die antiklerikalen Gesetze erneut vertrieben. Die Kanoniker gingen daraufhin ins Exil nach Belgien in die Abtei von Leffe, die sie wieder zum Leben erweckten. Da Leffe 1914 im Zentrum der Kampfhandlungen stand, wurde die Abtei von den Deutschen besetzt und die Gemeinschaft deportiert. 1922 kehrten die zehn Überlebenden nach zwanzig Jahren der Vernachlässigung nach Frigolet zurück. Sie machten sich sofort an die Arbeit, um ihr Haus wiederzubeleben, das sich in wenigen Jahren wieder erholte. Heute widmen sich die Brüder insbesondere dem Empfang von Besuchern, Durchreisenden, jungen Menschen und Retreats sowie all jenen, die Stille, Ruhe, Gebet oder Studium suchen. Eine Ordensgemeinschaft der Kongregation der Schwestern von Saint-Charles de Nancy teilt auf der Montagnette den kontemplativen und aktiven Alltag der Prämonstratenser. Für eine Zeit des geistlichen Rückzugs empfängt das Klosterhotel für einen Aufenthalt von maximal acht Tagen alle Personen, die das liturgische Gebet und die Mahlzeiten der Gemeinschaft in Stille teilen möchten. Für Gruppen stehen verschiedene andere Einrichtungen zur Verfügung: Versammlungsräume und ein Konferenzsaal mit einer Küche zur freien Selbstverwaltung, weitläufige Wanderwege und Spielplätze. Ein Besuch lohnt sich, unvergesslich.