CHIESA DEL GESÙ

Der Bau der Kirche del Gesù kann zwar nicht mit der Geburtsurkunde des Barocks gleichgesetzt werden, ist aber dennoch eines seiner ersten bedeutenden Werke. Diese Kirche, die Mutterkirche des Jesuitenordens, die 1540 vom heiligen Ignatius gegründet, 1568 nach Plänen von Vignola errichtet und von Giacomo Della Porta (dem wir die Fassade von 1584 verdanken) vollendet wurde, ist in der katholischen Welt unzählige Male kopiert worden. Mit ihrem Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes und ihren Proportionen, die auf die Predigt vor den Massen zugeschnitten waren, die nun bewegt und verführt werden sollten, entsprach sie den Forderungen der Gegenreformation, die auf dem Konzil von Trient formuliert worden war. Das riesige, einschiffige Kirchenschiff sollte es ermöglichen, den Redner von jedem Platz in der Kirche aus zu sehen. Lassen Sie sich nicht von der Fassade aufhalten, deren Schlichtheit im Gegensatz zur reichen Innendekoration steht: Auch sie ist typisch für den frühen Barock. Im Inneren sind die Fresken im Gewölbe und in der Kuppel, die von Baciccio stammen, ein Wirbelwind aus Personen und Farben, den die Grenzen des Rahmens nicht daran hindern, über die Stränge zu schlagen. In der Mitte des Kirchenschiffs wurde übrigens ein auf die Decke gerichteter Spiegel angebracht, damit Sie diese Leistung bewundern können, ohne einen steifen Hals zu riskieren!

Cappella di Sant'Ignazio. Im linken Querschiff findet in dieser Kapelle jeden Tag um 17:30 Uhr eine kleine Inszenierung statt. Eine kurze Ton- und Lichtshow in italienischer Sprache erzählt das Leben des Heiligen, während am Ende das Altarretabel mit dem Bildnis des Heiligen Ignazius verschwindet und einer Statue Platz macht.