PALAZZO FARNESE

Der Palazzo Farnese gilt als das vollendetste Beispiel der Renaissance-Architektur in Rom und ist seit 1936 Sitz der französischen Botschaft. Der "Würfel", wie er genannt wird, wurde 1514 von Sangallo dem Jüngeren im Auftrag von Kardinal Alexander Farnese, dem späteren Papst Paul III., begonnen, 1546 von Michelangelo fortgesetzt und über 40 Jahre später von Giacomo della Porta vollendet. Seine imposante Fassade, die prächtige Innenausstattung und die Kunstwerke, die er beherbergt, erinnern an die Bedeutung der Familie Farnese in der Renaissance. Der Palast dominiert die Piazza Farnese vollständig (wo die Brunnenbecken, die aus den Caracalla-Thermen stammen, auffallen). Er wurde aus Travertin gebaut, einem typisch römischen gelben und porösen Stein. Dem Genie Michelangelos verdanken wir den prächtigen Marmorbalkon über dem Eingangsportal und das mächtige Gesims.

Die Galleria dei Carracci mit ihren Stuckarbeiten, Vergoldungen und manieristischen Malereien diente in ganz Europa als Vorbild, insbesondere in Versailles. Sie wurde von Kardinal Odoardo Farnese Ende des 16. Jahrhunderts bei den Brüdern Carracci in Auftrag gegeben. Die Fresken sind mythologischen Themen gewidmet, die mit großer Sinnlichkeit die Allmacht der Liebe feiern, was unter dem Pontifikat des strengen Clemens VIII. zu einem Skandal führte. Der Herkulessaal weist eine schöne Holzdecke auf, die von Vignola geschaffen wurde. Im Jahr 2010 drehte Nanni Moretti mehrere Szenen von Habemus Papam in den Mauern des Farnese-Palastes. Es ist möglich, eine Führung auf Französisch, Italienisch oder Englisch zu buchen.