IL VITTORIANO

Rom war lange Zeit die Hauptstadt der architektonischen Kühnheit. Das Vittoriano (besser bekannt als Altare della patria , der "Altar des Vaterlandes") ist eines der imposantesten Bauwerke der italienischen Hauptstadt. Er wurde zu Ehren der italienischen Einheit (Italien wurde erst 1861 vereint und war zuvor in verschiedene Königreiche zersplittert) und zum Gedenken an König Viktor Emanuel II. erbaut. Die 1885 begonnenen Arbeiten wurden erst 1911 abgeschlossen. Der Architekt Giuseppe Sacconi erhielt mit seinem Entwurf den Zuschlag. Inspiriert vom Pergamonaltar, der im Pergamonmuseum in Berlin aufbewahrt wird, musste für das Monument aus weißem Botticino-Marmor ein ganzes mittelalterliches Viertel abgerissen werden, um es zu errichten. Die symbolträchtigen Seitenfriese, die die Städte Italiens darstellen, wurden von dem Bildhauer Eugenio Maccagnani geschaffen, während Enrico Chiarada die große Reiterstatue des Monarchen schuf. Der unbekannte Soldat wird in der Mitte des Gebäudes bewacht, rechts und links umgeben von zwei Brunnen, die das Adriatische und das Tyrrhenische Meer darstellen. Die Römer gaben dem riesigen Gebäude mehrere Spitznamen, von denen die berühmtesten nach wie vor die "Schreibmaschine" und die "Hochzeitstorte" sind.

Unter der imposanten Schreibmaschine des Vittoriano befindet sich das Museo Storico del Risorgimento, in dem Sie mehr über diesen Wendepunkt in der italienischen Geschichte erfahren können, sowie ein Zentrum für Wechselausstellungen, das zu den wichtigsten der Stadt gehört. Ein gläserner Aufzug führt nach oben zu den Terrassen.