MUSÉE MAHMOUD KHALIL

Mahmoud Khalil, ein ehemaliger Minister und Vorsitzender des Maglis el-Shura (Senat), der 1953 starb, hatte seine Frau Emilienne Hector in Frankreich kennengelernt, wo er studierte. Im Laufe der Jahre erwarb das Paar eine beeindruckende Sammlung von Kunstgegenständen, vor allem von Werken europäischer Künstler: Van Gogh, Gauguin, Degas, Corot, Courbet, Renoir, Delacroix, Rodin... Als Khalil 1960 starb, schenkte seine Frau die Sammlung dem ägyptischen Staat unter der Bedingung, dass das Museum ihren Namen tragen sollte. Während der Amtszeit von Präsident El-Sadat wurde die Sammlung nach Zamalek verlegt und kehrte erst 1995 in das Haus des Ehepaars zurück. In der Zwischenzeit wurde ein Teil der Werke im Musée d'Orsay unter dem Titel "Les oubliées du Caire" (Die Vergessenen von Kairo) ausgestellt. Es ist zweifellos das schönste Kunstmuseum der Stadt und versammelt auf drei Etagen rund 300 Gemälde und Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert aus Europa. Man geht nahtlos von Jongkinds untergehender Sonne an der Maas zu dem durch die Fenster so hell leuchtenden Nil über! Das bedeutendste Werk des Museums ist Gauguins Leben und Tod, eine meisterhafte Interpretation, die man immer wieder betrachten kann. Es ist ein kleines Orsay in menschlicher Größe, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten! Hier wurde im Sommer 2010 am helllichten Tag Van Goghs Gemälde " Mohnblumen " gestohlen (zum^zweiten Mal!), das bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Das Museum beherbergt auch die beeindruckende Sammlung chinesischer, türkischer und persischer Vasen der Khalil-Familie sowie orientalistische Werke, darunter das wunderschöne Gemälde " Nil" von Eugène Fromentin.