Reiseführer Turin

Das ist eine Tradition, die fest in den Gewohnheiten der Turiner verankert ist, die den Mailändern und Genuesen die Urheberschaft streitig machen. DerAperitivo ist eher ein Ritual, um sich nach der Arbeit zu entspannen und neue Leute kennenzulernen, als ein Vorspiel zum Abendessen. Nicht zu verwechseln mit der merenda sinoira, einer Mahlzeit am späten Nachmittag, die das Abendessen ersetzen soll.

Seit Anfang des ²⁰. Jahrhunderts ist Turin die unbestrittene Hauptstadt der Automobilindustrie in Italien. Die Stadt ist die Heimatstadt von Fiat und pflegt eine wahrhaft liebevolle Beziehung zu dem Unternehmen, so dass es ihr gelungen ist, aus einem Industriesektor einen touristischen Anziehungspunkt zu machen, insbesondere durch die Sanierung des Lingotto, der historischen Fabrik aus dem Jahr 1915.

Kaffee, heiße Schokolade, Milchcreme und manchmal auch Sahne: Was gibt es Besseres, um Körper und Herz in einem der schönen historischen Cafés in Turin aufzuwärmen? Bicerin (was im lokalen Dialekt "kleines Glas" bedeutet) ist ein typisches und traditionelles Getränk aus Turin, das seit dem 18.

Gianduja ist diese schmackhafte Paste aus piemontesischen Haselnüssen IGP mit Kakaozusatz, die außerhalb Italiens von der Firma Ferrero populär gemacht wurde. Die kleine Schokolade in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfes, die mit Goldfolie umwickelt ist, wurde vor mehr als einem Jahrhundert kreiert und ist ein großer Stolz der reichen Schokoladentradition Turins.

Juve ist ein legendärer Fußballverein, der für die Turiner die Essenz des Fußballs verkörpert. Seit fast einem Jahrhundert ist der Verein mit den schwarz-weißen Trikots mit der Agnelli-Familie verbunden und hat sich fast die ganze Zeit über in der Serie A gehalten. Seine Fans haben allen Grund, stolz zu sein, denn er ist eine der Mannschaften, die weltweit die meisten Preise gewonnen haben.

Er ist das Symboldenkmal von Turin. Der Turm wurde 1862 bei Alessandro Antonelli in Auftrag gegeben und 1889 fertiggestellt. Er ist 167 Meter hoch. Von seiner Spitze, die mit einem Aufzug erreichbar ist, hat man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und die gesamte Region. La Mole beherbergt heute das nationale Filmmuseum, das ebenfalls wirklich außergewöhnlich ist!

Turin ist sehr stolz auf seine alpine Landschaft und wertet diese so gut wie möglich auf. An sonnigen Tagen ist die Krone der schneebedeckten Gipfel gut sichtbar und gehört ebenso zum Stadtbild wie der Po oder die Mole Antonelliana. Die Olympischen Winterspiele 2006, die von der Stadt hervorragend organisiert wurden, machten Turin schließlich zur Hauptstadt des Wintersports.

Der Po, der längste Fluss Italiens, fließt an der Stadt entlang und zeichnet die Stadtlandschaft, indem er stimmungsvolle Aussichtspunkte schafft. Die Turiner leben in Symbiose mit "ihrem Fluss". Es gibt viele Rudervereine, da der Fluss in Turin für den kommerziellen oder touristischen Verkehr gesperrt ist. Der Po gehört den Sportlern und seine Kais den Flaneuren.

Seit 1578, als das Haus Savoyen das Grabtuch von Chambery nach Turin brachte, ist die Stadt Turin die Hüterin des Grabtuchs, das den Leichnam Christi nach seinem Tod am Kreuz in sein Grab gehüllt haben soll. Es ist eine der wertvollsten und berühmtesten Reliquien, trotz der Debatten, die noch immer um seine Authentizität toben.

1986 gründeten einige Freunde in der Region Langhe als pazifistische Reaktion auf die Eröffnung eines Restaurants einer bekannten Fast-Food-Marke in Rom eine Bewegung, die gutes Essen und Langsamkeit propagiert, was das Logo, eine Schnecke, wunderbar symbolisiert. Seitdem ist die Bewegung international geworden, aber ihr Hauptsitz befindet sich immer noch in Bra, südlich von Turin.

Es sind diese hübschen kleinen Brunnen mit Stierköpfen, die seit den 1930er Jahren über die Stadt verstreut sind. Im Turiner Dialekt bedeutet toret "kleiner Stier": Der Stier ist das Symboltier von Turin. Sie finden sie vor allem in Parks und Gärten. Ursprünglich aus Eisen, sind sie heute aus Gusseisen und grün gestrichen.

Die piemontesischen Weine gehören zu den besten der Welt, insbesondere der Barolo, "der König der Weine und der Wein der Könige", der von Ästheten sehr geschätzt wird. Nicht zu vergessen sind Nebbiolo oder Barbaresco, die so gut zu der bodenständigen, aber subtilen piemontesischen Küche passen, in der weiße Trüffel, ein weiterer Schatz der Region, eine wichtige Rolle spielen.