VANHONSEBROUCK

Kasteel (Blond, Donker, Tripel, Rot, Hoppy), Cuvée du Château, Saint-Louis (Premium Kriek, Premium Faro, Premium Himbeere, Gueuze, Kriek Lambic), Brigand, Bacchus, Passchendaele, Trignac, Filou

Jahrhundert vom Grafen von Flandern errichtet, der von der strategischen Lage zwischen Kortrijk und Brügge profitieren wollte. Später wurde das Schloss Ingelmunster in ein luxuriöses Herrschaftshaus umgewandelt. Im Jahr 1736 wurde es wieder aufgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte es unter anderem den Grafen von Flandern und den Herzögen von Burgund. Die Familie Van Honsebrouck hingegen braut seit 1900 in Ingelmunster.

Luc Van Honsebrouck übernahm 1953 die Leitung der Brauerei und gab sie bis Ende 2008 nicht mehr ab. Unter seiner Leitung begann die Firma eine wirklich professionelle Wende, und er war es, der die meisten der heute von der Brauerei hergestellten Biere auf den Markt brachte. Die Familie erwarb das Schloss 1986, und drei Jahre später wurde das Kasteelbier (Schloss-Bier) eingeführt. Das Kasteel Donker und das Tripel reifen langsam in den Kellern des Schlosses. Für das Donker, das ruhig und fern von jeglicher Aufregung genossen wird, dauert diese Fassreifung zwischen sechs und zwölf Wochen. Während der Donker und der Tripel einen Alkoholgehalt von 11% Vol. aufweisen, liegt der Kasteel Blond bei 7%.

Im Jahr 2006 erschien das Kasteel Rouge im Sortiment. Dieses erstaunliche Bier ist eine Mischung aus Donker und einem Kirschlikör. Es reift mindestens sechs Monate lang, bevor es in Flaschen abgefüllt wird. Zwei Biere haben kürzlich das Kasteel-Panel ergänzt: das Cuvée du Château (11%), dessen aromatische Noten mit denen eines Kasteel Donker vergleichbar sind, das mehrere Jahre lang geruht hat, und das Kasteel Hoppy (6,5%), das belgischen Hopfen verwendet. Eine weitere Hauptmarke des Hauses ist das Brigand, das 1980 auf den Tischen landete. Dank seines hohen Alkoholgehalts verträgt dieses charaktervolle Bier problemlos einige Jahre im Keller. Lambic wird traditionell in Brüssel und im Senne-Tal hergestellt, aber es gibt Anzeichen dafür, dass eine Mikroregion rund um Kortrijk die gleichen Eigenschaften aufweisen könnte. Die Brauvorschriften, die in anderer Hinsicht so pingelig sind, halten sich zu diesem Thema ohnehin ziemlich bedeckt.

Aber schließlich: Seit wann haben Mikroorganismen, die vom Wind getragen werden, Grenzen? Die Van Honsebroucks lassen es sich daher nicht nehmen, ein Sortiment von Lambic-Bieren anzubieten: die Saint-Louis-Biere. Sie sind in zwei Linien unterteilt, eine eher traditionelle und eine alkoholarme (3,5 %), die vor allem für ein junges Publikum bestimmt ist. Erwähnenswert ist auch das Bacchus, ein rotbraunes flämisches Likör mit 4,5% Vol. alc., das in letzter Zeit von der Brauerei etwas aufgewertet wurde, indem sie ihm zwei fruchtige Versionen (Kriek und Himbeere) hinzufügte.

Xavier Van Honsebrouck, der das Unternehmen seit dem Weggang seines Vaters leitet, ist der Geschichte des Ersten Weltkriegs, der in dieser Region Westflanderns tiefe Spuren hinterlassen hat, sehr verbunden und wollte den ausländischen Kriegsteilnehmern, die zum Kämpfen in unser Land gekommen waren, Tribut zollen. Im Winter 2013 brachte er das Passchendaele auf den Markt, ein Bier, das nach einem Ort benannt ist, der etwa 20 km von Ingelmunster entfernt liegt und 1917 Schauplatz einer erbitterten Schlacht war. Die Präsentation des Produkts wurde nicht so sehr nach belgischer Art gestaltet, sondern eher im Geiste der Commonwealth-Nationen, deren Bevölkerung in dieser Schlacht einen hohen Preis zahlte. Das Bier ist in Fässern und Halbliterflaschen erhältlich, die in diesen Ländern recht verbreitet sind. Was den Inhalt betrifft, so handelt es sich um ein helles (5,2 %), obergäriges Bier, das mit belgischem Hopfen gebraut wird. Etwas anekdotischer, aber sehr trendy ist die Tatsache, dass die westflämische Brauerei ihr Kasteel Tripel in Fässern reifen lässt, in denen zuvor Cognac lag. So entstand 2013 der Trignac, der in neuntausend Flaschen zu je fünfundsiebzig Zentilitern angeboten wird.

Im August 2016 bezog die Brauerei Van Honsebrouck einen neuen Raum in der Nähe des alten Gebäudes, der es ihr ermöglichen wird, ihre Produktion zu verdoppeln, die heute auf hunderttausend Hektoliter pro Jahr geschätzt wird und von der 45 % ins Ausland gehen (Frankreich, Niederlande, Finnland, Spanien, Italien, Nordamerika, Israel, Russland, Japan usw.).