LORETTE, LA MAISON DE PAULINE JARICOT

Pauline-Marie Jaricot wurde in eine kinderreiche, royalistisch-katholische Familie hineingeboren. Der Tod ihrer Mutter im Jahr 1814 trifft Pauline-Marie Jaricot sehr hart. Sie beschließt, ihr Leben Christus zu widmen. Von ihrem Bruder Phileas, der inzwischen Priester geworden war, erfuhr sie, dass die Auslandsmissionen in Paris finanzielle Sorgen hatten. Daraufhin beschließt sie, mit ihrer Gruppe der Reparatorinnen des verkannten und verachteten Herzens Jesu ein Fundraising-System in Form einer unendlichen Kette aufzubauen (jede Person sammelt einen Cent und findet zehn Personen, die einen Cent sammeln, wobei jede dieser Personen wiederum zehn andere Personen finden muss...). Das Sammeln von Spenden ist wichtig. Die Idee wird von einer männlichen Kongregation aufgegriffen und 1822 wird das Œuvre de propagation de la foi gegründet, das eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der katholischen Missionen im 19. und 20. Jahrhundert spielt. Pauline, die sich von ihrem Werk entfernt hatte, gründete 1826 den Lebendigen Rosenkranz, eine Bewegung, die Geld für die Armen sammeln sollte, und die Kongregation der Töchter Mariens, die in ihrem Haus in Loreto angesiedelt war. Diese christliche Laiin, die den Arbeitern und den Canuts nahestand, beendete ihr Leben im Elend, nachdem sie um ihr Vermögen betrogen worden war. Ihr Leichnam ruht in der Kirche Saint-Nizier. Johannes XXIII. erklärte sie 1963 für ehrwürdig, aber sie wartet immer noch auf ihre Selig- und Heiligsprechung. Ihr Haus, montée du Chemin Neuf, ist in die Liste der historischen Denkmäler eingetragen.