PRISON DE HOA LO

Das von den Franzosen (Architekt: A. H. Vildieu) über einen Zeitraum von 1886 bis 1901 errichtete Zentralhaus diente als Haftort für zahlreiche vietnamesische Widerstandskämpfer. Als Ort der Inhaftierung und Hinrichtungen (die Guillotine, die gut sichtbar aufgestellt ist, zeugt davon) war es auch eine revolutionäre Schule, in der die Kommunisten ihre Propaganda entwickeln und "falsche revolutionäre Meinungen bekämpfen, die Ideen der proletarischen Revolution verbreiten und einen bewaffneten, von den Arbeitern geführten Aufstand vorbereiten konnten, um die diktatorische Regierung Indochinas zu stürzen". Von 1964 bis 1973 beherbergte das Gefängnis, das auch Hanoi Hilton genannt wurde, neue Insassen: amerikanische Piloten, deren Flugzeuge bei den Bombenangriffen auf den Norden des Landes abgeschossen worden waren. Einer von ihnen, Douglas Pete Peterson, der 1966 am Steuer seiner F4 von der kommunistischen Flak abgeschossen wurde, kehrte als US-Botschafter nach Vietnam zurück, nachdem die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Juli 1995 wieder aufgenommen worden waren. Ein anderer, der 1967 abgeschossene Captain John McCain, Barack Obamas unglücklicher Rivale bei den Präsidentschaftswahlen im November 2008, berichtete in Faith of my Fathers von seiner Gefangenschaft. 1993 wurde ein Teil des Gefängnisses (dieses war noch in Betrieb und für gewöhnliche Häftlinge bestimmt) abgerissen, um den Bau eines Geschäftskomplexes zu ermöglichen. In dem erhaltenen Teil wurde ein Museum eingerichtet, und ein Denkmal ehrt nun die patriotischen und revolutionären Kämpfer.